Eine
kleine Theatergruppe beim Proben.
Kein geringeres Stück als „Der
Sturm“ soll es sein, Shakespeares fantastische Komödie vom
verbannten Prospero, der mit seiner Tochter Miranda auf einer
Insel lebt und hier mit Hilfe von Sklaven, Magie und strenger
Erziehung sein Ideal von Kultur und Bildung exerziert.
Die Handlung beginnt mit einem
hörbar großen Streit, bei dem es offensichtlich um die
Besetzung der Rollen und die Unzufriedenheit einiger
Schauspieler mit der Regie geht.
Eine Regisseurin, nun verlassen
von ihren Protagonisten, versucht, ihren Probenkosmos zu
erhalten. Sie übernimmt selbst die Rolle des Prospero, welche
ihrer realen Situation so dicht kommt, dass ihre Worte fast
nicht mehr zu unterscheiden sind von Shakespeares Texten.
Und so geht es dem ganzen
Personal des Stücks:
Miranda kämpft mit ihren
Gefühlen, ihre Darstellerin mit ihrer Rolle.
Caliban, versklavter Ureinwohner
der Insel, fühlt sich ungerecht behandelt wie auch sein
Darsteller, der gerne die Rolle des Königssohns hätte.
Der Regieassistent, zuständig
für alles, was nicht klappt, träumt von Überstundenurlaub,
während er Ariel spielen muss, einen Luftgeist, der nach
Freiheit lechzt.
„Der Sturm“ spült Prosperos
ehemalige Feinde (hier Puppen) auf die Insel. Ein Spiel um
Macht, Liebe, Intrige und Verwirrung auf und hinter der Bühne
nimmt seinen Lauf und droht aus den Fugen zu geraten.
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