Was war?

Die Kahle Sängerin von Eugène Ionesco

Ein gutbürgerliches Ehepaar, Mr. und Mrs. Smith, führen am Abend eine inhaltsleere Konversation. Sie werden besucht von einem Herrn und einer Dame, die auf gleiche Weise miteinander verkehren und nach einem langwierigen Fragespiel herausfinden, dass sie wohl verheiratet sein müssen. Das zweite Paar ist die Steigerung des ersten: Ihre innere Beziehungslosigkeit ist dadurch grotesk verbildlicht, dass sie nur noch mit Mühe die Tatsache ihrer Ehe rekonstruieren können.

Das von jedem Sinn entleerte Alltagsgespräch steigert sich am Ende zu einem rhythmischen Dialog, der nur noch aus Buchstaben und Silben besteht.

RegieChristine Embert
 
Mrs. SmithMelanie Elhardt
Mr. SmithGert Galinski
Mrs. MartinBarbara Galinski
Mr. MartinPeter Rautenberg
DienstmädchenGreta Redmond
Feuerwehrhauptmann Klaus-Peter Kliem

Das schrieb die Presse

"Die Theatergruppe Lunte hat am Donnerstag im Asperger Glasperlenspiel gezeigt, dass auch ein Amateurtheater mit derartigen Stoffen beachtenswerte Inszenierungen schaffen kann. Zügig, ohne Wichtiges auszulassen, aber auch ohne Langeweile zu provozieren, strebt die Inszenierung dem Höhepunkt zu. Hier stimmt das Timing, stimmt die Mimik der Akteure, stimmt das Zusammenspiel. Keiner ragt heraus, keiner fällt ab und so wird durch die hervorragende schauspielerische Qualität die absolute, austauschbare und langweilige Mittelmäßigkeit der Personen noch unterstrichen, ohne dass das Stück auch nur einen Moment an Kurzweil verliert..."
(Bietigheimer Zeitung, 13. Juli 1996) kompletter Artikel

"Die Bühne war spärlich dekoriert: vier Stühle reichten, denn die Mitglieder der Theatergruppe "Lunte" verfügten über eine derartige Bühnenpräsenz, dass sie weitere Requisiten in Ionescos Antistück "Die kahle Sängerin" gar nicht brauchten..."
(Ludwigsburger Kreis-Zeitung, 13. Juli 1996) kompletter Artikel

"Was Embert mit sechs Darstellern und vier Stühlen auf die Bretter bringt, ist mehr als achtbar. Die Schlüsselszenen sind die wirkungsstärksten. Wie das Ehepaar Smith - sie strickend, er die "Times" lesend - Worthülsen absondernd aneinander vorbeisitzt und das Ehepaar Martin nur mit größter Mühe die Erinnerung an die gemeinsame Tochter beschwört, das ist stark. Da werden die Figuren zu greifbaren Karikaturen sinnentleerter Konversationsriten."
(Stuttgarter Nachrichten, 6. Dezember 1994) kompletter Artikel

"Das Lunte-Ensemble spielt Ionescos Attacke auf sinnloses bürgerliches Dahinleben für Feierabend-Schauspieler verblüffend routiniert... Christine Embert hat die Rollen mit gutem Gespür besetzt..."
(Stuttgarter Zeitung, 30. November 1994) kompletter Artikel