Was war?

Die Geburtstagsfeier von Harold Pinter

Eine Strandpension, die wohl schon mal bessere Tage gesehen hat, wird von der etwas einfachen, etwas schlampigen Meg und ihrem freundlichen, wortkargen Ehemann Petey geführt. In diese Strandpension hat sich Stanley einquartiert, gleichgültig und leicht apathisch, Objekt der Begierde für Megs Fürsorge und unerfüllte Sehnsüchte. Seit Monaten - oder Jahren? - ist er der einzige Gast. Die Pension ist für ihn der ideale Zu-Fluchts-Ort. Und dann schaut noch ab und zu Lulu, triebhafte Kindfrau und Opferlämmchen, in der Pension vorbei.

Dieses perspektivenlose Dasein aller erfährt eines Tages eine folgenschwere Erschütterung durch den Besuch zweier Fremder: Goldberg, redegewandter Jude von falscher Gutmütigkeit, und McCann, dümmlich-schweigsamer, aber brutaler Ire. Vor allem Stanley wird von ihnen in Aufruhr versetzt. Er versucht - von großer Angst gepackt - die beiden zu meiden, mit denen ihn eine unausgesprochene Vergangenheit zu verbinden scheint. Doch Meg plant eine Geburtstagsfeier für Stanley, und der Konflikt wird unvermeidlich.

Wer sind die beiden Fremden? Und für wen arbeiten sie? Was verbindet Stanley mit ihnen? Und was werden sie mit Stanley am nächsten Tag tun? - Fragen, die Harold Pinters Stück nicht beantworten will! Denn das Interesse gilt nicht primär dem Kriminalfall, der gleichfalls in der "Geburtstagsfeier" verborgen liegt, sondern vielmehr der existentiellen Situation eines Individuums, das sich, voller unausgesprochener Ängste, einer nun nicht mehr zu begreifenden Welt gegenübersieht - und ... (?). Die universale Angst des Menschen vor undefinierbaren Bedrohungen ist in einer Zeit zunehmender Globalisierung und virtueller Welten greifbarer denn je.

RegieJürgen M. Brandtner
 
MegNane Okekunle
PeteyKlaus-Peter Kliem
StanleyHelmut Wörther
LuluBarbara Galinski
Goldberg  Dietmar Ilg
McCannPeter Rautenberg

Plakat

Das schrieb die Presse

"Der Lunte-Regisseur Jürgen M. Brandtner hat Pinters Figuren wie ein geometrisches Ensemble gruppiert, eine jede mit Ab- und schwer erschließbaren Hintergründen, dabei ohne jede psychologische Tiefe. Die Stuttgarter Theatergruppe kennt also ihren Pinter..."
(Stuttgarter Zeitung, 2. Mai 2002) kompletter Artikel